Lothringisch

Lothringer Keuz Lothringisch – nicht zu verwechseln mit der galloromanischen Sprache Lothringisch – ist eine Sammelbezeichnung für die in Lothringen gesprochenen moselfränkischen, rheinfränkischen und luxemburgischen Dialekte, welche zum Westmitteldeutschen gehören. Es wird in den östlichen und nordöstlichen Teilen Lothringens (heute Region Frankreichs, Département de la Moselle) gesprochen und heißt dort „francique“ (französisch: Fränkisch) oder „platt“, „lothringer Platt“ oder „lothringer Déitsch“. Die Stadt Diedenhofen (Thionville) galt als Mittelpunkt des lothringischen Sprachgebietes. Auch der westmitteldeutsche Stadtdialekt von Metz wird als Teil des Lothringischen angesehen, obwohl im Landkreis Metz die Bevölkerung seit Jahrhunderten mehrheitlich französischsprachig ist. Lothringisch gehört innerhalb des Dialektkontinuums teils zum rheinfränkischen und teils zum moselfränkischen beziehungsweise luxemburgischen Dialektraum, es orientiert sich daher am nächsten hin zum saarländischen „Platt“ mit dem angrenzenden Luxemburgischen. Da in Lothringen die öffentliche Sprache französisch ist, wird Lothringisch meist nur noch im familiären Bereich und auch das nur von der älteren und mittleren Generation gesprochen. Für die meisten Kinder in Lothringen ist heute das Lothringische nicht mehr Muttersprache, sondern nur noch „Großmuttersprache“. So ist zu erwarten, dass dieser Dialekt in einigen Jahrzehnten nur noch als „Folkloresprache“ vorhanden sein wird. Seit Beginn der 1990er Jahre steigt allerdings kontinuierlich die Anzahl der Schüler, die bilinguale Schulen bzw. Kindergärten besuchen, in denen neben Hochdeutsch auch die lokalen Dialekte berücksichtigt werden. Die lothringischen Dialekte wurden beschrieben im Wörterbuch der deutsch-lothringischen Mundarten.

Quelle: Wikipedia