Glashütte Differten

Die wenig bekannte Glashütte Differten gehört zu den ältesten des Saarlandes und Nordosrtlothringens. In der Literatur wurde sie bislang nur in lokalen Schriften erwähnt, A.Lauer nennt sie in seiner Dissertation zu Glasindustrie im Saargebiet überhaupt nicht. Die Gründung war das Werk von Isaak du Houx.

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Die Familie DU HOUX war eine der verzweigtesten und aktivsten unter den lothringischen Glasadligen. Alle französischen Genealogen, die sich mit ihr beschäftigten, sind sich darüber einig, dass der Familie Houx sich von dem Ort Houx, ca. 25 km südöstlich von Epinal bei Remiremont herleiten lässt. Ahnherr dieser Familie war Johann Houx, ein Ritter, dem Herzog Rudolf von Lothringen 1341 Besitzungen in houx und Laveline bestätigte. im Waffendienst war die Familie erfolgreich und stellte für Frankreich einen Feldmarschall und sieben Generäle.

1619 oder 1620, das genaue Datum ist nicht bekannt, erhielt du Houx 200 arpents Wald und die Konzession zur Betreibung einer Glashütte. Der arpent, jour oder ein Tagwerk war ein allgemeines einheitliches Flächenmaß. In der deutschen Ballei, in der Differten lag, waren es 37,4 ar, Im Gebiet Metz 35,5 ar, in Frankreich 31,0 ar und in Paris 34,2 ar. Das erforderliche Holz kam aus einem nahen Wald, der noch einen weiteren Besitzer hatte, nämlich Johann Wolf von Schmidtburg. Nach der Rechnungslegung der Grafschaft Boulay wurde der Holzpreis 1620 zum ersten mal vereinnahmt. man kann somit dieses Jahr als erstes Geschäftsjahr der Glashütte ansehen.

Der Standort der Hütte kann einigermaßen lokalisiert werden. Die noch bekannte Flurbezeichnung "in der Glashütte" und "In der Glashüttendell" verweisen auf sie. Danach lag sie am Mühlenweg in Richtung Friedrichsweiler. Über die Hütte selbst erfährt man nur sehr wenig. Die Akten in den Archiven Nancy, Metz, Saarbrücken und Koblenz enthalten kaum Informationen über sie.

Als der dreißigjährige Krieg näher kam, hielt Lothringen zum Kaiser und griff aktiv ins kriegsgeschen ein, das Geld kostete. Der Herzog erließ erneut Steuern und erhöhte die vorhandenen. Die Glasmacher des "kleinen Glases" traf es hart, nicht nur Differten, auch Merlebach und auf der "Alten Glashütte". Sie mussten jetzt zwei albus für einen Schaub = 6 Scheiben bezahlen. Der Hütte ging es zunehmend schlechter. Die Konkurrenz, allein sieben Hütten in der Region, war groß. Die Steuer drückte schwer auf den Verkauf der Fensterscheiben. Der Krieg störte den Handel sehr. 1632 meldete der Steuereinnehmer von Boulay, dass er von du Houx keine Pacht mehr erhalten habe. Die Hütte sei jetzt außer Betrieb und obwohl noch nicht alles Holz für dieses Jahr abgeschlagen sei, habe er den Hüttenherrn nicht bewegen können, die Hütte weiter zu betreiben.

Quelle:
Die Glashütten und Glasmacher im und am Rande des Warndts.
Herausgegeben vom Heimatkundlichen Verein Warndt e.V.
Walter Neutzling

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