Glashütte Wilhelmsbronn

Die Gründung der Hütte erfolgte von Creutzwald aus. Sie war das Werk eines einzelnen Mannes, Daniel de Condé. Er war der älteste Sohn von Ludwig, dem Gründer von Creutzwald.

wilhelmsbronn
Lage von Wilhelmsbronn an der Grenze der Grafschaft Saarbrücken. Reproduktion der Karte von Fabricius, 1789

Der Besitz des Warndts war damals aufgeteilt unter dem Herzog von Lothringen, verschiedene Grafen, dem Bischof von Metz und mehreren Klöstern sowie dem Grafen von Saarbrücken. Von Saarbrücken erhielt Daniel de Condé am 26.September 1629 die Genehmigung, auf einem in der Grafschaft Saarbrücken befindlichen Waldstück des Warndts eine Glashütte mit den erforderlichen Nebengebäuden sowie ein Herrenhaus für sich zu errichten und dort zu leben. Geschenkt wurde ihm nichts, aber er erhielt sehr gute Bedingungen. Saarbrücken war sehr bemüht, lothringische Glasmacher bei sich anzusiedeln und diese Hütte war erst die zweite in der Grafschaft. Die Hütten versprachen guten Ertrag für das Holz, das in Fülle vorhanden war.

Die Glashütte, die direkt bei Creutzwald lag und nur durch die noch kleine Bist getrennt war, wurde zuerst "Neue Glashütte" bzw. "Nouvelle Verrerie" oder "Neuf Four" genannt. Erst später nannte man sie "Wilhelmsbronn" bzw. "Guillaume Fontaine", nach dem Grafen Wilhelm Ludwig, Sohn des Grafen Ludwig von Nassau-Saarbrücken.

Der neuen Glashütte erging es offenbar gut. Daniel de Condé hatte mit der Gründung bestimmt nicht leichtfertig gehandelt.
Vermutlich wurde in Wilhelmsbronn vor allem Fensterglas nach lothringischer Methode hergestellt, denn Daniel de Condé war vom "großen Glas".

Die Hütte überstand die Schreckensjahre 1635-1636 und überlebte ihren Gründer. Selbst 1650 war sie noch aktiv, wie der Zusammenhang mit einem Streit zwischen der Gräfin von Saarbrücken und der Gräfin von Criechingen = Creange, beides Witwen, zu erfahren ist.
Der dreißigjährige Krieg war zwar beendet, aber in Lothringen und der Grafschaft Saarbrücken gab es immer noch bewaffnete Auseinandersetzungen. In dieser schweren Zeit wurde "rationalisiert", was vermutlich der Grund für die Schließung der Hütte war.

Quelle:
Die Glashütten und Glasmacher im und am Rande des Warndts.
Herausgegeben vom Heimatkundlichen Verein Warndt e.V.
Walter Neutzling

zurück: Übersicht - Glashütten im Warndt