Glashütte Klarenthal

Die Glashütte Klarenthal wurde 1662 ins Leben gerufen.Laut Urkunde wurde die sogenannte "Schießsüters bey Kaltenbronn" als Standort gewählt. Die Hütte befand sich südwestlich der Orte Gersweiler und Ottenhausen und wurde in ihrer Frühzeit auch "Hütte bei Ottenhausen" oder "Hütte bei Gersweiler" genannt.

Die Gründungsurkunde vom 9. April 1662 nennt als erste Glasmacher:

Sier de Georg Müller
Joh. Konrad Reppert
Joh. Peter Rosenberg
Joh. Georg Reppert
Georg Cramer

Eberhard Cramer
Johann Huber
Michel Cramer
Joh. Georg Huber

Die Glashütte entwickelte sich gut. Sie produzierte Flaschen und Gläser, aber auch Fensterscheiben in einem besonderen Ofen. Dieser Produktionszweig war vor 1690 nicht mehr rentabel, das Gebäude verfiel. Die Gläser verkauften sich gut, doch ist kein Exemplar aus dieser Zeit bekannt. Man wagte sogar den Verkauf in Holland. Eine resolute Glashändlerin führte diese Fahrt auf dem Wasserweg durch. Es war Anna Maria Högel, sie wurde vom Grafen in Saarbrücken angeheuert, denn ihm gehörte die Hütte und somit auch die Glasware.

Rund um Die Glashütte entwickelte sich bis 1700 ein kleines Dorf. Ansässig wurden Schürer, Scheidhauer, Holzfäller, Kistenmacher, Pottaschebrenner usw., aber auch Handwerker wie Schuster, Schneider, Leinenweber und andere. Hinzu kamen Fuhrleute, Glasträger und Glashändler, die mehr oder wenige lange im Ort blieben.

Klarenthal
Ältester Lageplan vom Clarenthal, 1688:
1. Herschafliches Wohnhaus 2. Glashütte mit Ofen
3. Fensterglashütte 4. Glaskammer 5.Salinhütte

Wie viele andere Gründungen entsprach die Glashütte nicht den Erwartungen, die der Graf und die Verwaltung - das Oberamt - finanziell in sie gesetzt hatten. Vielleicht lag es an den Kriegswirren zu Anfang des 18. Jahrhunderts, die einer gedeihlichen Entwicklung entgegenstanden, vielleicht war es auch die zunehmende Konkurrenz. Nach dem Tod der Gräfin Eleonore Clara 1709 entledigte sich Graf Karl Ludwig der Glashütte. 1715 verpachtete er sie an die Glasmacher Georg Reppert, Johann Martin Cromer und Johann Martin Reppert, die sie jetzt als Privatunternehmen führten, sie jedoch dadurch auch nicht mehr retten konnten. Noch vor Ablauf der Pachtzeit wurde die Hütte im November1723 stillgelegt. Die Beständer übernahmen im gleichen Jahr die in Konkurs geratene Glashütte zu Karlsbrunn.

Quelle:
Die Glashütten und Glasmacher im und am Rande des Warndts.
Herausgegeben vom Heimatkundlichen Verein Warndt e.V.
Walter Neutzling

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